Eine heftige Debatte entfaltet sich im Herzen des Bitcoin-Kerns, da Branchenkenner über die Zukunft der Verwahrung, Souveränität und die Rolle von ETFs bei der Förderung der Mainstream-Akzeptanz streiten.
Der jüngste Funke kam vom Investor Fred Krueger, der Nick Szabos Aufruf zu einer Doppelstrategie unterstützte.
Krueger positioniert sich für eine Doppelstrategie: Es sei schlau, institutionelle Wege wie Banken und ETFs zu nutzen, während sie gleichzeitig das Recht auf Selbstverwahrung entschlossen verteidigen.
Seine Haltung zielt darauf ab, die wachsende Kluft zwischen Bitcoin-Puristen und ETF-Befürwortern zu überbrücken. Während erstere die persönliche Souveränität schätzen, argumentierte letztere, dass Skalierung traditionelle Infrastruktur erfordert.
Die Diskussion geht zurück auf den 30. November, als Bram Kanstein meinte, dass Gold so effektiv als Geld dient, dass es durch Papiernoten ersetzt wurde, die aus dem Nichts geschaffen wurden.
Szabo antwortete mit einer historischen Erklärung: Die Zentralisierung von Gold in Tresoren und seine geringe Diebstahlresistenz machten vertrauensbasierte Alternativen für Kaufleute und Banken praktischer.
Diese Zentralisierung führte schließlich dazu, dass Gold teilweise durch Wechsel und telegrafische Überweisungen ersetzt wurde.
Szabo betonte, dass Bitcoin wesentliche Schwächen hinsichtlich Geschwindigkeit und Verifizierung löst, aber in einer kritischen Dimension hinterherhinkt: Diebstahlresistenz.
Dies trägt zu der Vorliebe von Wall Street für Dritte zur Verwahrung bei.
Dieser Kontext verstärkte einen breiteren ideologischen Graben. Eric Balchunas von Bloomberg hinterfragte, warum die „anspruchsvollen OGs“ Krypto-Börsen, die Bitcoin halten, akzeptieren, aber ETFs ablehnen. Balchunas argumentiert, dass beide auf ausgelagerte Verwahrung setzen und ETFs „viel günstiger und sicherer“ seien.
Analyst Sam Wouters konterte scharf, indem er anmerkte, dass Nutzer jederzeit von einer Börse zur Selbstverwahrung abheben können. Dies verhalte sich einem ETF vollkommen anders.
Er betonte, dass der Wert der Selbstverwahrung in der Möglichkeit liegt, jederzeit auszusteigen, auch wenn viele diese Option nicht nutzen.
Bei ETFs, warnte er, gehe genau diese Möglichkeit verloren.
Balchunas hielt jedoch daran fest, dass ETFs die Akzeptanz deutlich beschleunigen und den Besitz auf Millionen neuer Nutzer ausweiten. Zudem könnten sie helfen, Bitcoin zu einem weniger volatilen Vermögenswert reifen zu lassen.
Einige lehnen dies ab und verweisen darauf, dass viele OGs Coins nicht in Unternehmenshand sehen wollen, nur um Nutzerzahlen zu steigern. Sie warnen außerdem, dass ETFs Institutionen gefühlten Einfluss auf die zukünftige Richtung des Bitcoin-Protokolls geben könnten.
Als die Debatte eskalierte, behauptete Balchunas, dass Selbstverwahrung „schmerzhaft“ und „sehr teuer“ sei, wenn sie über Börsen gekauft wird. Linke halten jedoch dagegen, dass viele Plattformen kostenlose Abhebungen, niedrige Spreads und keine jährlichen Gebühren bieten, anders als bei ETFs.
Balchunas bestand darauf, dass ETF-Emittenten „keine Protokollmacht wollen“, trotz des allgemeinen Gefühls, dass Unternehmen immer unter Druck gesetzt werden können.
Dennoch vertreten einige die Haltung, dass Bitcoin existiert, weil Investoren Unternehmen nicht auf ihr Wort vertrauen können.
Da die Identität von Bitcoin ständig zwischen Souveränität und Skalierbarkeit getestet wird, hat sich die Debatte um ETFs und Selbstverwahrung in mehr als nur eine Meinungsverschiedenheit verwandelt. Sie ist nun eine entscheidende Trennlinie für das nächste Kapitel des Vermögenswerts.
Der Beitrag ETFs im Kreuzfeuer: Massenadaption oder Selbstverwahrung? erschien zuerst auf BeInCrypto - Krypto News.


